Google Maps-Vorschau - es werden keine Daten von Google geladen.

Parlamentswahl in Ungarn
Orban zum dritten
Das Motto der Wahl war: Alle gegen Orban. Und am Ende hat Orban gewonnen. Die national-konservative Fidesz-Partei hat die Parlamentswahl in Ungarn klar für sich entschieden. Ministerpräsident Viktor Orban geht damit in seine dritte Amtszeit. Sogar eine verfassungsändernde Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament ist nicht ausgeschlossen.
„Ungarn hat einen großen Sieg errungen“, rief Orban seinen jubelnden Anhängern am Wahlabend zu. Die Ungarn hätten die Möglichkeit bekommen, ihr Land zu verteidigen und ihren eigenen Weg zu gehen.
Die Opposition steht indes vor einem Scherbenhaufen. Gabor Vona trat noch am Wahlabend als Vorsitzender der rechten Jobbik-Partei zurück. Auch die Chefs der Sozialisten und der liberalen Együtt-Partei stellten ihre Ämter zur Verfügung.
Die Oppositionsparteien, die ideologisch wie politisch zersplittert sind, haben sehr spät im Wahlkampf damit begonnen, ihre Kräfte zu bündeln. Ihr Plan: Durch gegenseitige Absprachen sollen pro Wahlkreis möglichst wenige Kandidaten gegen Fidesz antreten, um so ihre Erfolgschancen zu erhöhen. Das geschah teilweise so kurzfristig, dass die Namen einzelner Oppositionskandidaten mit Kugelschreibern von den Wahlzetteln gestrichen wurden. Doch die Strategie ging nicht auf. Auch die Hoffnung der Opposition, sie würde von einer hohen Wahlbeteiligung profitieren, hat sich am Wahlabend als trügerisch erwiesen. Trotz der historisch hohen Wahlbeteiligung um die 70 Prozent, konnte die Opposition der regierenden Fidesz nicht gefährlich werden.
Bei frühlingshaften Temperaturen gingen so viele Ungarn zur Wahl, wie zuletzt 2002. Das führte teilweise zu sehr langen Schlangen vor den Wahllokalen und verzögerte die Auszählung der Stimmen deutlich. Erst kurz vor 23 Uhr statt um 19 Uhr schloss das letzte Wahllokal in Budapest. Entsprechend spät gab es auch erste belastbare Zahlen.
Beobachter gehen davon aus, dass Viktor Orbans deutlicher Wahlsieg durch die hohe Wahlbeteiligung zusätzlich legitimiert und er seine politischen Ziele mit noch mehr Selbstbewusstsein verfolgen wird.