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Vom Märchen zurück in die Gegenwart
Die Rückkehr der Wölfe
Der Wolf geht wieder um. In Deutschland wie in Österreich. Den meisten war er lange Zeit nur mehr aus Grimms Märchen ein Begriff, als „Meister Isegrim“ etwa oder als verschlagener „Böser Wolf“ in Rotkäppchen.
Dass nunmehr wieder ganze Wolfsrudel durch mittel- und westeuropäische Wälder ziehen, das ist schon seit knapp drei Jahrzehnten eine Tatsache. Weil sich die scheuen Jäger in freier Wildbahn aber so gut wie nie blicken lassen, sind sie im öffentlichen Bewusstsein nicht wirklich präsent. Außer, sie brechen als sogenannte Gehegewölfe aus einem solchen aus bzw. werden von Unbekannten in einer Art Sabotageaktion freigelassen – wie jüngst im Nationalpark Bayerischer Wald geschehen.
„Unheimlicher Vorbote dunkler Mächte“
In einem solchen Fall aber ist die allgemeine Aufmerksamkeit maximal. Ängste keimen plötzlich auf vor einem Wildtier, das früher in zahllosen Märchen und Schauergeschichten dämonisiert wurde, was sich heute nur in anderer Form in zahlreichen cineastischen Produktionen fortsetzt. Hier manchmal sogar noch schlimmer: der Wolf als unheimlicher Vorbote dunkler Mächte, als Ausdruck des Bösen und Unheimlichen und in jedem Fall gefährlich und unberechenbar.
Verhaltensforscher wie Prof. Kurt Kotrschal können über solch verzerrende Darstellungen nur den Kopf schütteln. Gleichzeitig will der renommierte österreichische Wolfs-Experte aber auch nicht verharmlosen. „Der Wolf ist kein Kuscheltier“, sagt er, so wie man das vielleicht von manchen Vertretern des nächsten Verwandten des Wolfes, dem Hund, behaupten könnte. Für Kotrschal aber hat der Wolf rein gar nichts zu tun mit jenem Monster, das manche in ihm sehen möchten. Im Gegenteil sei der Wolf nämlich geradezu ein Musterbeispiel für ein vorbildhaft ausgeprägtes Sozialverhalten. Darüber hinaus gebe es auch eine jahrtausendealte gemeinsame Entwicklungsgeschichte von Mensch und Wolf.
Fatale Unkenntnis
Angesichts der insgesamt 60 Wolfsrudel, die gegenwärtig in Mitteleuropa herumstreiften, seien die Erkenntnisse über gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Wolf ohnehin verschwindend gering. Wenn überhaupt resultierten diese dann aus einem völlig falschen Verhalten des Menschen dem Wolf gegenüber, z.B. wenn aus fataler Unkenntnis heraus versucht würde, Wölfe anzufüttern.
Andererseits müsste es, so Kotrschal, längst eine europaweit gültige Regelung geben, etwa bei notwendigen Entschädigungsleistungen für Schäfer und Landwirte im Fall von Tierverlusten durch Wolfsrisse. Gleichzeitig habe der Mensch aber nicht das Recht, dem Wolf im dicht besiedelten Mitteleuropa die Existenzberechtigung abzusprechen.
Das Gespräch zwischen Prof.Kurt Kotrschal und ARD-Korrespondent Michael Mandlik zum Thema „Die Rückkehr der Wölfe“ hier in voller Länge.
Interview mit Verhaltensforscher Prof. Kurt Kotrschal
Interview: Michael Mandlik
Kamera: Daniel Dzyak / Tamara Link
Schnitt: Roland Buzzi
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