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Parlamentswahlen Albanien: Sozialisten siegen
Der alte und neue Ministerpräsident Rama vor großen Herausforderungen
Edi Rama wusste es wohl schon am Wahlsonntag: „Ich habe großes Vertrauen, dass wir heute einen sehr schönen Tag haben werden“, rief der alte und neue Ministerpräsident – PR-wirksam wie immer – den Journalisten bei seiner Stimmabgabe zu. Der Wahlsonntag sollte für Rama und seine Sozialistische Partei noch besser verlaufen: Nicht nur verwiesen sie ihre ärgsten innenpolitischen Kontrahenten, die Demokratische Partei unter Führung von Lulzim Basha, weit auf Platz 2. Nein, als in den Morgenstunden Wahlurne für Wahlurne ausgezählt wurde, zeichnete sich das ab, was Edi Rama zur Bedingung für seinen Verbleib in der Politik gemacht hatte: Die absolute Mehrheit im Parlament.
Partei von Ministerpräsident Edi Rama klar in Führung
Beitrag: Till Rüger
Kamera: Sahit Kokolli
Schnitt: Roland Buzzi
Nach der Auszählung von über 20 Prozent der Stimmzettel melden albanische Nachrichtenkanäle am Morgen unter Berufung auf die zentrale Wahlkommission, dass Ramas Sozialisten mit einer absoluten Mehrheit regieren können. Danach kommen die Sozialisten auf bis zu 78 Mandate, das Parlament umfasst 140 Sitze. Die Demokraten erhalten diesen ersten Auszählungen zufolge nur bis zu 38 Mandaten. Die drittgrößte Fraktion bleibt die Sozialistische Partei für Integration – die bislang wechselweise der Koalitionspartner für Sozialisten und Demokraten war. Der 52jährige Ministerpräsident Rama hatte zuvor signalisiert, sich aus der Politik zu verabschieden, sollte er nicht eine absolute Mehrheit erreichen. Rama gilt als charismatischer, unorthodoxer Politiker, der ursprünglich als Künstler sein Berufsleben begonnen hatte. Als ehemaliger Bürgermeister von Tirana und während seiner ersten vier Amtsjahre als Regierungschef erwarb er sich den Ruf, notwendige Reformen durchsetzen zu können. Dieser Bonus dürfte zu seinem Wahlsieg beigetragen haben. Denn nichts erwarten die albanischen Wähler mehr, als eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse, eine zuverlässige, nicht korrupte Justiz und mittelfristig – die Aufnahme Albaniens in die Europäische Union.
Wenn Edi Rama ein Sozialist sein soll, dann bitte ich die ARD-Journalisten doch sehr, uns die rechts-nationalistischen albanischen Politiker vorzustellen. Es erstaunt doch sehr, dass die Bösen alle in Belgrad beheimatet sein sollen. Edi Rama ist derjenige, der gerne von einem Großalbanien spricht, sich sich auch sehr gerne mit Erdogan zeigt, dem Förderer der Moslems des Balkans (Kosovo ca. 97%, Albanien ca. 60%, Republik FYROM ca. 40%).