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Interview mit Ex-Grünen-Parteichef vor neuer Präsidenten-Stichwahl in Österreich
Van der Bellen: Der Brenner muss offen bleiben
Haben „Klebstoffkrise“ und Wahlverschiebung Schaden angerichtet? Ach was, versucht Alexander Van der Bellen zu beruhigen. Verglichen mit den wirklichen Problemen, der Lage der Europäischen Union etwa, sei das österreichische Klebstoffdrama doch „ein Klacks“. Wie geht es weiter in der EU? Er werde alles tun, auf den „ungeheuren Wert“ des vereinten Europas hinzuweisen, aller EU-Skepsis zum Trotz. Und die Flüchtlingspolitik? Human bleiben und Grenzen setzen – beides sei wichtig, so Van der Bellen. Gleichzeitig betont er, der Brenner müsse offen bleiben: „Ich bin Tiroler und nehme diese Frage sehr ernst.“ Der Brenner habe hohe symbolische Bedeutung, nicht nur für Nordtirol und Südtirol, sondern für offene Grenzen in ganz Europa. Er dürfe nicht wieder zum „Grenzwall“ werden.
Eine Woche nach FPÖ-Kandidat Norbert Hofer nimmt der Gegenkandidat, der frühere Grünen-Parteichef Alexander Van der Bellen im ARD-Interview Stellung. Auf Wunsch Van der Bellens findet das Interview im Freien statt, im Wiener Volksgarten, in Sichtweite der Hofburg, dem Amtssitz eines österreichischen Bundespräsidenten. Van der Bellen spricht von einer „Richtungswahl“ für Österreich und gibt sich zuversichtlich, dass er auch die auf 4. Dezember verschobene Wiederholung der Stichwahl gewinnt.
Ob der künftige Bundespräsident Norbert Hofer oder Alexander Van der Bellen heißt – Amtsantritt wird voraussichtlich erst Mitte oder Ende Januar sein: „Es sind nach der Wahl bestimmte Fristen einzuhalten“, sagt Van der Bellen. „Zuerst muss einmal endgültig ausgezählt werden. Dann muss die Einspruchsfrist abgewartet werden. Niemand kann jetzt voraussagen, ob nicht doch wieder ein Einspruch erfolgt. Also realistisch gesehen: Mitte, Ende Jänner erfolgt die Angelobung.“
ARD-Exklusiv-Interview mit Alexander Van der Bellen
Interview: Michael Mandlik, Ralf Borchard
Kamera: Daniel Dzyak, Adrian Klinkan
Ton: Florian Lachinger
Schnitt: Christine Dériaz