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Flüchtlinge stranden an der mazedonischen Grenze
Der Domino-Effekt auf der Balkanroute
Die griechische Polizei hat am Morgen eine Bahnstrecke an der Grenze zu Mazedonien geräumt. Dort hatten Hunderte Flüchtlinge seit gestern ausgeharrt und protestiert, viele von ihnen Afghanen. Denn sie werden mittlerweile nicht mehr durchgelassen. „Warum? In Syrien herrscht erst seit 5 Jahren Krieg, in Afghanistan schon seit 30 Jahren“, schimpft einer. Die mazedonische Regierung behauptet, sie seien schon lange in Griechenland und deshalb müssten sie dorthin zurück. Ein in Tabanovce an der Grenze zu Serbien gestrandeter Afghane glaubt etwas anderes: „Deutschland sagt Österreich, dass weniger kommen sollen, und Österreich gibt dann weiter: Ein paar Tage lang weniger Afghanen durchlassen“.
Österreich hatte in der vergangenen Woche Tageskontingente von 80 Asylanträgen pro Tag eingeführt, will aber weiter 3.200 Flüchtlinge täglich nach Deutschland durchwinken, was in Berlin für Ärger sorgt. Bundesinnenminister de Maiziere reagierte scharf auf das Ansinnen der Österreicher. Auch die Regierung in Athen ist wütend auf die Kollegen in Wien. Denn morgen findet in Österreichs Hauptstadt eine Westbalkan-Konferenz statt, allerdings ohne Griechenland: „Ein unfreundlicher Akt“, hieß es in einer Protestnote aus Athen. Auch die EU-Kommission kritisierte, sie hätte sich eine Konferenz mit allen beteiligten Staaten gewünscht.
An dem Treffen in Wien werden die Vertreter der Balkan-Staaten Albanien, Bosnien, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Serbien und Slowenien teilnehmen. Die Regierung in Podgorica kündigte im Vorfeld der Konferenz an, sie werde bei Bedarf auch die Grenzen Montenegros für Flüchtlinge schließen.