
Der ungarische Premier Orban betreibt seit Jahren eine generelle „Politik der Öffnung nach Osten“. Um die wirtschaftliche Abhängigkeit von der EU zu verringern, strebt er seit längerem intensivere Beziehungen zu Russland, China sowie Aserbaidschan, Turkmenistan und Kasachstan an. Russland spielt dabei eine Schlüsselrolle: Mit Putin vereinbarte Orban vor einem Jahr einen Zehn-Milliarden-Euro-Kredit zur Erweiterung des einzigen ungarischen Atomkraftwerkes Paks. Bei dem Kurzbesuch des russischen Präsidenten soll es in erster Linie um eine ungarische Energiesicherheit gehen, die ein neuer Gasvertrag garantieren soll. Trotz aller möglichen Diversifizierungsmöglichkeiten bei Erdgas-Importen nimmt Orban die Energieabhängigkeit von Russland als naturgegebene Größe hin.